Myriophyllum Kontakttests

Myriophyllum Kontakttest

Sedimentkontakttest mit Myriophyllum aquaticum

Mit diesem Sedimentkontakttest wird die Toxizität von Böden und Sedimenten auf höhere Pflanzen ermittelt.
Als Testorganismus dient Myriophyllum aquaticum (Tausendblatt).

Dieses Verfahren kann in zwei Varianten durchgeführt werden:
(I) Schadstoffe der wässrigen Phase werden getestet, indem z.B. belastetem Grundwasser Nährstoffe zugegeben werden und dieses Gemisch dann der Bewässerung eines künstlichen Sedimentes dient. Auf diesem Sediment werden dann über einen Zeitraum von 14 Tagen kleine vorkultivierte Pflänzchen gezogen.Die Schadwirkung kann anhand des Farbstoffgehalts (Chlorophyll a-Gehalt), dem Längenwachstum, der Zunahme der Biomasse und dem äußeren Erscheinungsbild der Pflanze bestimmt werden.

(II) Daneben kann der Test auch als Kontakttest eingesetzt werden, indem getrocknete Böden oder Sedimente mit Standardwasser bewässert werden. Die Pflanze wurzelt direkt auf dem Sediment. Sie ist somit gegenüber Schadstoffen, die ins Porenwasser diffundieren, als auch Schadstoffen, die im direkten Kontakt von Oberfläche zu Oberfläche aufgenommen werden, exponiert.

Weiterhin besteht bei diesem Testverfahren auch die Möglichkeit, spezifische Eliminationsleistungen zu testen. So können Pflanzen in ihrer Zellsubstanz Schwermetallverbindungen anreichern. Die Pflanze wird gegenüber Schwermetall belastetem Grundwasser in künstlichem Sediment exponiert. Dann kann eine erneute Bestimmung der Toxizität des Porenwassers im Daphnientest oder im Fischeitest Aufschluss darüber bringen, ob und wie viele Schadstoffe durch die Pflanzen aus dem belasteten Grundwasser eliminiert wurden. Bei Mischkontaminationen könnten aus dem Umfang der Entgiftung durch Pflanzen Erkenntnisse darüber gewonnen werden, in welchem Maß Schwermetalle zur Schadwirkung beitragen.