Daphnientest

Daphnientest (Ermittlung der akuten Giftigkeit für Wasserflöhe)

a) Akuttest
Der Daphnientest dient zur Bestimmung der nicht akut giftigen Wirkung von Abwasser gegenüber Kleinkrebsen nach DIN ISO 38412-L30 1991-03.
Als Testorganismus dient Daphnia magna.
Es werden Jungtiere im Alter zwischen 2h und 26h gegenüber Abwasser verschiedener Verdünnungsstufen exponiert. Nach 24 stündiger Exposition der Testorganismen wird der Verlust der Schwimmfähigkeit überprüft.
Der Daphnientest ist Grundlage der Stoffbewertung im Rahmen von Chemikaliengesetz, Pflanzenschutzgesetz und Wasserhaushaltsgesetz.

b) 21 Tage Daphnientest (Daphnien-Langzeittest)

Bei diesem Test wird die reproduktionstoxische Wirkung von Wasserinhaltsstoffen auf Daphnien nach der OECD-Guideline 211 bestimmt.
Als Testorganismus dient auch hier Daphnia magna.

Nachdem die Muttertiere in der nicht akut toxischen Verdünnungsstufe exponiert wurden, ermittelt man die Nachkommen pro Muttertier. Die Exposition beginnt mit 2h bis max. 26h alten Daphnien und dauert 21 Tage.
Bestimmt werden die Anzahl Nachkommen, die Anzahl der Embryonen in der Bruttasche und das Wachstum der überlebenden Muttertiere im Vergleich zur Kontrolle.

OECD-Guideline 211

Dieses Verfahren eignet sich zur Voraussage von Schäden, die erst durch längere Exposition ausgelöst werden. Der Test erkennt auch solche Beeinträchtigungen, die sich schleichend ausbilden, wie beispielsweise eine Hemmung des Wachstums oder der Reproduktion. Die Untersuchung erfasst das Risiko für die untersuchten Organismen (filtrierende Kleinkrebse) und deren biologische Funktionen im Ökosystem (z.B. Kontrolle von Wasserblüten einzelliger Algen). Zudem liefert der Test Hinweise auf Bioakkumulationsvorgänge, die dazu führen, dass Schadstoffe sich in Organismen anreichern und über die Nahrungskette verbreitet werden.