Der umu-Test nach DIN EN ISO 38415-T3 1996-12 bestimmt das erbgutverändernde Potential von Wasser.
Als Testorganismus dient das gentechnisch veränderte Bakterium Salmonella typhimurium TA 1535/pSK 1002, ein gram-negatives, fakultativ anaerobes Bakterium aus der Familie der Enterobacteriaceae. Dieser Stamm hat einige für einen sensitiven Gentoxizitätstest wichtige Eigenschaften:
- Das verwendete Bakterium trägt ein modifiziertes Genom. Es ist excisions-reparaturdefizient (uvrB), besitzt eine unvollständige Zellwand (rfa), die für viele Stoffe permeabel ist, und kein chromosomales lacZ-Gen.
- Gegenüber dem Ausgangsstamm trägt der Testorganismus noch das Plasmid pSK1002 mit dem umuC-lacZ-Gen und ein Gen für Ampicillin-Resistenz.
Die Bakterien werden unter festgelegten Bedingungen verschiedenen Konzentrationen des Testgutes exponiert. Dabei induzieren Gentoxine in Abhängigkeit von ihrer Konzentration das so genannte umuC-Gen. Die Induktion des Gens ist ein Maß für das mutagene Potential des untersuchten Testguts. Da das umuC-Gen im verwendeten Testorganismus mit dem lacZ-Gen für die ß-Galaktosidase gekoppelt ist, wird die Messung der Induktionsrate des umuC-Gens durch die Bestimmung der Galaktosidase-Aktivität möglich.
Daher ist das Verfahren nur auf Testgüter anwendbar, bei denen intrinsische ß-Galactosidase-Aktivität ausgeschlossen ist.. Falsch positive Befunde sind z.B. bei biotechnologischen Prozessabwässern, die galactosidase-positive Testorganismen enthalten, zu erwarten.
Der umu-Test wird zur Erfassung von gentoxischen Wirkungen im Rahmen des Abwassermonitorings eingesetzt.