AMA-Test

OECD 231 Amphibian Metamorphosis Assay (AMA) Krallenfrosch-Test

Mit dem Test wird geprüft, ob eine Substanz mit der Hypothalamus-Hypophysen-Schilddrüsen-Achse (HHSA) interferiert und so zu Entwicklungsstörungen führt.

Testorganismus ist Xenopus laevis, der südafrikanische Krallenfrosch.
Die Entwicklung der Wirbeltiere wird maßgeblich von Schilddrüsenhormonen kontrolliert.

Besonders in der Frühphase der Entwicklung des Zentralnervensystems kommt diesen Hormonen eine besondere Bedeutung zu. Mangelzustände während dieser sensiblen Phase sind nicht wieder auszugleichen und führen zu bleibenden Schäden in der körperlichen und geistigen Entwicklung.
Daher ist es wichtig, zu prüfen, ob von Fremdstoffen im umweltoffenen Gebrauch Wirkungen ausgehen können, die die „Normalentwicklung“ stören.
Die Metamorphose der Frösche bietet eine Vielzahl von Endpunkten/Biomarkern, anhand derer Abweichungen von der Normalentwicklung erkannt werden können.
Die morphologischen Veränderungen bei der Entwicklung von der Larve zum jungen Frosch sind augenscheinlich und messbar. Für den permanent im Wasser lebenden Krallenfrosch existieren Normaltafeln, die eine sichere Kategorisierung von Entwicklungsstörungen erlauben. Der Aktivitätszustand der Schilddrüse der Kaulquappen ist im histologischen Präparat erkennbar, so dass aus der Untersuchung des Gewebes Rückschlüsse auf die Produktion/Sekretion der Schilddrüsenhormone möglich sind.

Die Durchführung des Tests erfordert eine planmäßige Zucht der Tiere unter Laborbedingungen und die Bereitstellung von synchronisierten Larven in einem definierten Entwicklungsstadium. Die Vorentwicklung und die Exposition der Larven erfordern 38 Tage ab der Befruchtung. Endpunkte in der Chemikalientestung sind:

  • Entwicklungsstadien im Vergleich zur Normaltabelle
  • Wachstum (Extremitäten, Körperlänge; metrisch)
  • Histopathologie der Schilddrüse anhand überwiegend morphometrisch zu ermittelnder Parameter.