Nematodenkontakttest

Mit diesem Verfahren wird die chronische Toxizität von Böden und Sedimenten ermittelt. Schadstoffe können das Wachstum und die Fruchtbarkeit von Nematoden beeinträchtigen. Der Nematodenkontakttest befindet sich zurzeit in der Normierung.

Testorganismus ist Caenorhabditis elegans (Var. Bristol, Stamm N2), ein bakterienfressender Nematode, der typischerweise in Böden sowie in Sedimenten polysaprober Süßgewässer vorkommt. Der ca. 1mm lange Fadenwurm ernährt sich hauptsächlich von Bakterien und abgestorbenem organischen Material.

Bei C. elegans treten zwei Geschlechter auf: Hermaphroditen und adulte Männchen. Die Befruchtung geschieht entweder durch den Hermaphroditen selbst oder durch einen adulten männlichen Wurm. Bei 20 °C und optimalen Bedingungen ist die Generationszeit nach drei Tagen beendet. Dabei entwickelt sich der Fadenwurm vom Ei über vier juvenile Entwicklungsstadien in einen adulten Organismus.
Nach 72 bzw. 96-stündiger Exposition der Testorganismen gegenüber belastetem Sediment wird die Wirkung auf Längenwachstum, Fruchtbarkeit und Reproduktion durch den Vergleich mit einer unbelasteten Kontrollgruppe ermittelt.

Der chronische Sedimentkontakttest lässt sich auf alle belasteten Böden und Sedimente sowie Porenwasser, Eluate und Extrakte anwenden.